August 2025

Der Auwald als Lebensraum

Bedeutung des Auwaldes als Lebensraum, für den Hochwasserschutz und für die Entwicklung von Gewässern

 

Artenvielfalt

 

Auwälder und Uferwälder mit alten Gehölzen gehören in Mitteleuropa zu den artenreichsten Lebensräumen überhaupt. So geht man in österreichischen Auwäldern von insgesamt 18.000 Arten – Insekten, Spinnen, Vögeln, Säugetieren u.a. mehr – aus. Alleine an Bäumen der Gattung Weide sind bis zu 3.200 Arten gebunden, an Bäumen der Stieleiche, eine Art der Hartholzaue, 2.900 Arten. Schwarzerlen und Eschen beherbergen weniger Arten aber immer noch mehrere 100 verschiedene Insekten- und Vogelarten. Auwälder und alte Uferwälder gehören damit zu den absoluten Hotspots der Biodiversität.

 

Der Artenreichtum der Auwälder ist oft nicht so gut sichtbar, wie der Artenreichtum z.B. auf Mageren Flachlandmähwiesen, weil die dort vorkommenden Arten zum einen besser sichtbar sind, zum anderen oft spektakulärer sind (viele Tagfalter). Das ändert aber nichts an der Bedeutung der Au- und Uferwälder.

 

 

Bedeutung der Auwälder für die naturnahe Entwicklung der Gewässer

 

Auwälder mit ihren Prallbäumen im Uferbereich der Gewässer, Sturzbäumen und dem eingetragenen Totholz sind entscheidende Faktoren für die eigendynamische Entwicklung vor allem kleinerer Mittelgebirgsgewässer hin zu einem naturnahen Zustand. Aus einem gleichförmigen Gewässerbett kann sich mit ihrer Hilfe – und einer gleichzeitig extensiven Gewässerunterhaltung – ein vielfältiges Gewässer mit Stillwasserzonen, langsam und schnell fließenden Bereichen, Kolken und Flachwasserzonen und anderem mehr entwickeln. Diese mosaikartig nebeneinander angeordneten Kleinlebensräumen bieten einer außergewöhnlich vielfältigen Gewässerfauna einen Lebensraum. In mitteleuropäischen Bächen können insgesamt mehrere Tausend Arten leben – Plattwürmer, Ringelwürmer, Krebse, Weichtiere und zahlreiche verschiedene Insektengruppen wir Eintagsfliegen, Steinfliegen und Köcherfliegen. Dazu natürlich auch verschiedenen Fischarten.

 

 

Hochwasserschutz

 

Uferwälder und Auwälder erhöhen nachweislich den Hochwasserschutz für die Unterlieger der Flächen. In ihnen fließt das Wasser langsamer ab und breitet sich auf größere Flächen aus. Das Retentionskataster des Landes Hessen beruht im Wesentlichen auf der Rückhaltefunktion der Ufer- und Auwälder. 

(vgl. z.B. https://www.hlnug.de/rkh/rkpot.php).

 

 

Biotopverbund

 

Uferwälder und Auwälder stellen ideale Biotopverbundachsen dar. Sie durchziehen netzförmig das gesamte Land und sind oft ärmer an Hindernissen als andere Verbundachsen (z.B. unterquert die Werra die Autobahn A7 und ermöglicht damit eine gefahrlosere Wanderung von Tieren als bei einer Überquerung der Autobahn).

 

 

Landschaftsbild

 

In der Regel werten Uferwälder das Landschaftsbild insbesondere in Situationen wie am P9 oder am Krumbach wesentlich auf. Vor der Bepflanzung des Krumbaches bei Witzenhausen/Kleinalmerode war dieser in der Landschaft nahezu unsichtbar. Jetzt ist er von den am Krumbach stets in der Höhe verlaufenden landwirtschaftlichen Wegen als gliedernde Struktur gut sichtbar.

 

 

Gesetzlicher Schutz

 

Auwälder und Uferwälder sind anders als extensive Wiesen (Ausnahme: Magere Flachlandmähwiesen und Berg-Mähwiesen) gesetzlich geschützte Biotope. In ihnen sind alle Handlungen verboten, die zu einer Schädigung der Wälder führen.

 

 

 

Fazit: Die Auwälder dürfen nicht auf Kosten des Erhalts anderer Biotope, z.B. extensiver Wiesen, geschädigt werden. Es ist also ein Weg zu finden, der den Nutzungsinteressen der Landwirte, bei uns häufig der Schafhalter, die den Auwald als Nutzfläche in die angrenzenden Wiesenflächen mit einbezieht, entgegenkommt, ohne die Uferwälder zu schädigen.

 

 

August 2025

Das Comeback der Moore

Moore bedecken nur fünf Prozent der Fläche Deutschlands, ihre Trockenlegung verursacht aber rund sieben Prozent der Treibhausgase unseres Landes. Werden trockengelegte Moore wiedervernässt, kehrt sich die Bilanz um und Moore geben deutlich weniger klimaschädliche Treibhausgase an die Atmosphäre ab. Die sogenannte Paludikultur nutzt diese nassen Moorböden, indem hier zum Beispiel Torfmoos, Rohrkolben und Nasswiesengräser angebaut werden. Daraus können viele nachhaltige Produkte entstehen, wie Dämmstoffe, torffreie Blumenerde, kompostierbare Verpackungen, Textilien und sogar Naturheilmittel. Der Ansatz schützt das Klima, schafft zukünftig alternative Einkommensmöglichkeiten für die Landwirtschaft und bringt nachhaltige Produkte in den Alltag. Gefördert wird diese Entwicklung unter anderem von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH).

Februar 2022

Blaue Leitung in der Roßbacher Gemarkung

 

Zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern von Roßbach und den benachbarten Ortsteilen ist eine Rohrleitung aufgefallen, die vom Ortsrand Roßbach bis zu den Teichen „Im See“ verläuft und deren Funktion nicht ohne weiteres erkennbar ist.

 

Diese Rohrleitung dient der naturschutzfachlichen Sanierung der sehr stark verschlammten Teiche, die zu verlanden drohen. Sie „transportiert“ Druckluft, die in die Teiche und in die Schlammauflage eingeblasen wird. Folge des damit verbundenen Sauerstoffeintrages ist eine Mineralisierung des Schlammes und eine sehr deutliche Reduzierung des Volumens.

 

Eine vergleichbare Maßnahme wurde in den letzten Jahren am stark verschlammten
Frau-Holle-Teich unterhalb des Meißners mit Erfolg durchgeführt

Die Maßnahme wird vom Regierungspräsidium Kassel über Ausgleichsgelder für die Windkraftanlage im Kaufunger Wald finanziert. Verantwortlich für die Durchführung ist HessenForst.

Fließgewässer

In den Gemarkungen Roßbach, Kleinalmerode, Ellingerode, Witzenhausen und Ziegenhagen haben wir an dem natürlichen Erhalt und Gestaltung der Bachufer am Wilhelmshäuser Bach, Krummbach, Hungershäuser Bach, Rautenbach und am Fahrenbach mitgewirkt.

 

Aufklärung der Anlieger, Beantragung von Fördermitteln, Arbeitseinsätze unserer Mitglieder waren erforderlich.

 

Die Beschattung durch Holzarten wie Erle und Esche sorgt für niedrige Wassertemperatur, die den Sauerstoffgehalt steigert, für eine Vielfalt der Lebewesen sorgt und so die Selbstreinigungskraft der Bäche erhöht.

Fichtenbestände an den Oberläufen wurden beseitigt, um der Versauerung vorzubeugen.

 

Die Zusammenarbeit mit der Universität und der Stadt Witzenhausen haben die Projekte beschleunigt.

Die Bachpatenschaft, von der Stadt Witzenhausen für den Wilhelmshäuser Bach übertragen, verpflichtet uns, für den Erhalt des Ökosystem dieses Gewässers weiterhin einzusetzen.

 

Wilhelmshäuser Bach

Renaturierung im Jahr 1986

Vor 36 Jahren wurde während einer öffentlichen Versammlung mit fast 200 Interessierten das Renaturierungsprojekt "Wilhelmshäuser Bach" von Prof. Dr. M. Meijering von der Universität Kassel/Witzenhausen vorgestellt und in den Folgejahren umgesetzt.

1. September 2013

Am 1. September 2013 haben wir in einer Aktion Dr. M. Meijering und seinen damaligen wissenschaftlichen Mitarbeiter, Herrn Werner Haas, eingeladen, einen Rückblick auf die Entwicklung des Baches bei einem Spaziergang mit Interessierten zu geben. Neben  Anekdoten aus der damaligen Zeit wurden interessante Zusammenhänge in diesem Fließgewässer vorgetragen. Messungen von pH-Wert, elektrischer Leitfähigkeit und Sauerstoff im Gewässer sowie Bestimmungen von Kleinstlebewesen gaben einen spannenden Einblick in den Zustand des Baches.

Bei einem gemütlichen Kaffeetrinken mit interessanten Gesprächen klang der Tag aus.

 

Dr. M. Meijering erklärt die Bedeutung von Fließgewässern am Zufluß des Wichtelborn.

Auf der Suche nach den Kleinstlebewesen bei einer Wasserprobe.

Amphibienteiche

 

1982 haben wir begonnen das erste Laichgewässer "Im See" zu gestalten. Die Fläche, eine verkippte Mulde, wurde angekauft und ausgebaggert. Weitere Biotope entstanden, gefördert mit Mitteln aus dem Landeshauhalt im Kappengraben, Berkesbach, Bunte Wiese, Am Ameisenkopf unter dem Hesselberg und Pfaffenberg und im "Schiedgehege" (Gutsbezirk Kaufunger Wald). Es sollten Lebensräume für Erdkröte, Kreuzkröte, Kammolch, Berg- und Teichmolch entstehen. Im Kaufunger Wald hatten wir anfangs ein Vorkommen von Geburtshelferkröte.

 

Schlingnatter auf einem Weg am Dorfrand (Foto: Karin Sombrowski, Okt. 2021)
Schlingnatter auf einem Weg am Dorfrand (Foto: Karin Sombrowski, Okt. 2021)

Es werden eine Reihe von Teichen und Tümpeln durch den NABU Roßbach e.V. gepflegt. Dies dient dazu die Lebensbedingungen der Amphibien zu verbessern. Jahrelang war insbesondere die Kreuzkröte als "Rote Liste" Art ein besonders umhegte Kötenart. Das Vorkommen um den Tümpel am Ameisenkof scheint aber erloschen zu sein.

Kreuzkrötenmännchen, Foto: Chr. Fischer     https://commons.wikimedia.org/wiki/File:BufoCalamitaByNight.jpg; CC BY-SA 3.0
Kreuzkrötenmännchen, Foto: Chr. Fischer https://commons.wikimedia.org/wiki/File:BufoCalamitaByNight.jpg; CC BY-SA 3.0

 

Folgende weitere Teiche werden betreut:

  • "Im See"
  • periodischer Teich am Ameisenkopf
  • Teich am Hesselberg
  • Teiche im Exhagen

 

Vogel des Jahres 2025

Hausrotschwanz

Foto: BIA/Dennis Lorenz

Näheres zum Vogel des Jahres hier

Auwald als Lebensraum

Hier einige Gedanken und Zusammenstellungen über Auwälder.

Den gesamten Artikel lesen sie hier.

Das Comeback der Moore

Pressemitteilung des FNR

(Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe)

Näheres dazu finden sie hier

Vogelkästenbau

Nähere Informationen dazu hier

Neuer Termin: 09.08.25

bitte nochmals dafür anmelden

Tagfalterexkursion

 Mehr Informationen hier

Der Naturlehrpfad hat neue Schilder! 

Nach langer Planung ist nun der Naturlehrpfad mit neuen Schildern und Pfosten ausgestattet worden. Die Schilder wurden auf den aktuellen Stand gebracht und im neuen Design erstellt.

 

Wir wünschen allen Interessierten einen schönen Rundgang!

 

Mehr Informationen hier